Sevilla in Münster: Das “Stein” wird grün! – Erasmus+ macht’s möglich - ein Wald von europäischen Freundschaftsbäumen entsteht
„Wasser sparen”, „Auch mal kalt duschen”, „Ir en bici“ (Radfahren), „Plastik vermeiden” und „Plantar árboles“ (Bäume pflanzen): Die persönlichen Vorsätze der Schülerinnen und Schüler aus Sevilla und von ihren Austauschpartnern vom „Stein“ kleben in Form von Orangen und Blättern an einem deutsch-spanischen Freundschaftsbaum. Passend zur Partnerschule in Sevilla, Hauptstadt der heißen südspanischen Region Andalusien, in der 30.000 Orangenbäume im Sommer Schatten spenden, wurde auch der deutsch-spanische Nachhaltigkeitsbaum von den Schülerinnen und Schülern als Orangenbaum gestaltet. Er gesellt sich nun zum deutsch-französischen Freundschaftsbaum, der schon vor einigen Wochen von den Teilnehmern am Frankreich-Austausch des „Stein” erstellt wurde. So wächst zwischen den Tischen in der Schulmensa jetzt ein europäischer Wald aus Nachhaltigkeitsbäumen heran.
Mit den gewonnenen Ideen und Eindrücken zum Alltagsleben und Umgang mit ökologischen Ressourcen im hitzegeplagten Südspanien und im grünen Münsterland gestalteten die Jugendlichen auch Stofftaschen, die zum Abschluss jede(r) für nachhaltige Einkäufe mit nach Hause nehmen oder verschenken konnte.
Das deutsch-spanische ökologische Projekt ist Teil des EU-Programms von Erasmus+, das unterstützende Gelder zur Verfügung stellt für interkulturelle Begegnungen an Schulen, die zu inhaltlichen Schwerpunkten, wie Demokratisierung, Digitalisierung, Inklusion oder eben ökologischer Nachhaltigkeit arbeiten,. Das „Stein“-Gymnasium ist bereits Mitglied des Erasmus+ -Konsortiums der Stadt Münster. In Zukunft will das Stein auch selbst akkreditierte Erasmus+-Schule werden und damit „grüne Schule“ nicht nur von außen sein, sondern auch von innen heraus nachhaltiger werden und diese Werte verstärkt im Schulalltag leben.
Beim Besuch der Spanier:innen im April trugen zahlreiche abwechslungsreiche gemeinsame Aktivitäten der spanisch-deutschen Gruppe dazu bei, dass auch der zweite Teil des Austausches, trotz der für die Spanier ungewohnt kühlen und feuchten Witterung in Münster (3-8 °C!), zu einer erlebnisreichen und besonderen Begegnung für alle wurde. Die 18 „Sevillanos“ und „Sevillanas“ besuchten den ganz normalen Fachunterricht am „Stein“, kamen über Speeddatings und kleine Interviews mit den Spanischlernenden der Klassen 7 bis 10 ins Gespräch, gingen mit ihren Austauschpartnern zum Bowlen, absolvierten einen Besuch in der historischen Altstadt von Münster, wo das originellste Münster-Foto geschossen werden sollte, fuhren per Bahn nach Köln mit Besuch des Doms und des Schokoladenmuseum und tauchten auf dem Mühlenhof am Aasee in die bäuerliche Lebenswelt und Vergangenheit des Münsterlandes ein. Am letzten Tag wurden Zeugnisse überreicht und in der großen Pause auf dem Schulhof eine „Sevillanas“, der typische Paartanz der „feria de Abril“, des Frühlingsfestes in Sevilla, getanzt. Zum Abschluss wurde dann bei endlich milden Temperaturen auf dem Hof einer Gastfamilie in Nienberge gegrillt und fröhlich gemeinsam gefeiert. Dass beim Abschied Tränen flossen, zeigt, dass echte Freundschaften entstanden sind. Dafür ist ein nächster Besuch der spanischen Freundinnen und Freunde schon für die Sommerferien geplant – im grünen und dann angenehm kühlen Münster!