Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
Auf Initiative der SV arbeiten Schüler, Lehrer und nichtlehrende Kollegiumsmitglieder gemeinsam an einer Umsetzung des Projekts Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.
Auf Initiative der SV arbeiten Schüler, Lehrer und nichtlehrende Kollegiumsmitglieder gemeinsam an einer Umsetzung des Projekts Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.
Die Schülervertretung (SV) des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums hat ein eindeutiges Zeichen gegen Rassismus gesetzt: Unter dem Motto ,,We say NO" fand eine eindrucksvolle Aktion auf dem Schulhof statt, die die Botschaft ,,No“ zu Rassismus in die Welt trug. Die Aktion, organisiert von unserer engagierten SV, wurde zu einem emotionalen Höhepunkt im Schuljahr und zum Symbol für mehr Toleranz und Gemeinschaft.
In engagierter Vorbereitung hatten die Schüler:innen ein Programm ausgearbeitet, das bei unserem Schulfest allen Teilnehmenden für Begeisterung und bleibenden Eindruck sorgte. Um die Botschaft des Tages deutlich zu machen, formierten sich alle Schüler:innen
auf dem Schulhof und stellten sich so auf, dass aus der Vogelperspektive die Buchstaben ,,N" und ,,O" erkennbar waren – ein kraftvolles visuelles Zeichen für ,,NO" zu Rassismus und Diskriminierung. Dieser Moment wurde fotografisch und filmisch festgehalten und so zu einem bleibenden Dokument der Gemeinschaft, die sich vereint gegen Vorurteile und Hass positioniert.
Begleitet wurde die Aktion durch eine musikalische Darbietung: Mit voller Stimme sangen alle gemeinsam das Lied ,,Für immer Frühling" von Sofie. Die Zeilen des Songs, die von Hoffnung, Aufbruch und positiver Veränderung erzählen, verstärkten die Botschaft der Veranstaltung und ließen den Schulhof für einen Moment in eine Atmosphäre des Zusammenhalts eintauchen.
Ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung unseres sozialen Projekts „Generación“ in Peru ist die Hilfsprojekte-AG. Hier können Schülerinnen und Schüler kreativ sein und damit gleichzeitig Gutes tun.
Einmal die Woche wird sich in der AG zum Basteln und Gestalten getroffen (z. B. Stoffbeutel bedrucken, Schlüsselanhänger basteln, Armbändchen flechten, Weihnachtskarten entwerfen). Die fertigen Bastelprodukte verkauft die AG dann bei schulischen Veranstaltungen (z. B. bei den Steinsplittern oder auf verschiedenen Schulfesten). Auch veranstaltet die AG Aktionen wie das „Waffelbacken für den guten Zweck“, um Spenden zu sammeln. Der komplette Erlös aller Aktionen geht dabei immer zu 100% an „Generación“.
Grüne „Stein“-Bändchen für den guten Zweck!
Die Idee kam während des Schüleraustausches mit der spanischen Partnerschule, dem Colegio Portaceli, in Sevilla auf: Die deutschen „Stein“-Schüler bekamen blaue Webbändchen mit dem Schriftzug und dem Wappen der spanischen Schule geschenkt, die ihnen ihre spanischen Austauschpartner um das Handgelenk banden, und die wochenlang von allen gern getragen wurden.
So etwas wäre auch etwas für unsere Schüler am „Stein“-Gymnasium und zugleich ein tolles Mitbringsel für unsere spanischen, französischen und italienischen Austauschschüler, dachten sich die Organisatorinnen des spanischen Schüleraustausches. Nun ist es soweit, mehrere hundert Webbändchen aus Stoff mit dem charakteristischen Schriftzug, gerahmt vom Logo des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums und dem Rathaus Münster, sind in Auftrag gegeben und geliefert worden. Die Farbe der Armbändchen? Natürlich Grün!
Als erste Träger der „Stein“-Bändchen wurden die französischen Austauschschüler in St. Chamas in der Provence beglückt und auch 15 spanischen Gastschülern aus Sevilla wurden die Bänder schon von ihren deutschen Gastgeschwistern umgeknotet.
Auch die Schülerinnen und Schüler der Hilfsprojekte-AG haben die Bändchen für „cool“ befunden und freuen sich: Bei öffentlichen Schulveranstaltungen wollen sie die Armbänder für 2,- € pro Stück verkaufen. Damit erfüllt sich der gute Zweck gleich doppelt: Zum einen soll der Gewinn der Bändchen den Kindern und Jugendlichen des Hilfsprojekts „Generación“ in Peru zu Gute kommen, zum anderen stehen die Bändchen auch für die Verbindung unserer Schülerinnen und Schüler zu ihrer Schule: dem grünen „Stein“.
Was ist denn das? Weihnachtsklänge, leuchtende Lichter am Adventskranz, weiße Schneesterne am Fenster und eifriges Malen, Zeichnen und Schnipseln von Schülerinnen und Schülern nach Unterrichtsschluss: Kaum hat sich die Tür geöffnet, steht man schon mitten drin in der Weihnachtswerkstatt des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums: Die Hilfsprojekte-AG fertigt hier unter Leitung von Lehrerin Julia Wessel die Produkte für den Verkauf zu Gunsten der Kinder und Jugendlichen des Straßenkinderhilfsprojekts „Generación“ in Lima/Peru.
Wir unterstützen an unserer Schule das soziale Projekt „Casa Generación“ – eine Zufluchtsstätte für Straßenkinder in Peru
In Lima leben viele Kinder auf der Straße, wo sie Opfer von Misshandlungen und sexueller Gewalt, oft sogar von Seiten der Polizei und der städtischen Sicherheitsdienste, sind. Die Streetworker des Projekts „Generación“ sprechen diese Kinder an und bieten ihnen Hilfe und Schutz in einem ihrer Häuser. Dort werden sie mit Essen und Kleidung versorgt und erhalten medizinische sowie psychologische Betreuung. Neben dieser Notversorgung ermöglicht das Projekt den Schulbesuch, Ausflüge, Sport und Workshops und bietet vor allem Gespräche an, damit die Kinder langsam wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden.
Der Stadtverwaltung von Lima sind diese autonom lebenden Kinder ein Dorn im Auge und sie haben die Häuser in der Innenstadt mit Polizeigewalt räumen lassen und geschlossen. Seit einigen Jahren findet sich das Projekt „Generación“ daher in einem Haus in San Bartolo, 60 km südlich von Lima. San Bartolo liegt direkt am Meer und bietet den Kindern, neben Ruhe und Erholung, die Möglichkeit Surfen zu lernen – etwas, was viele der Kinder mit Begeisterung in Anspruch nehmen. „Generación“ schafft es, den Kindern an diesem Ort Lebensfreude wiederzugeben.
„Casa Generación“ in Lima/Peru und das Freiherr-vom-Stein
Zur Entstehung des Projekts:
Das Projekt „Generación“ wurde 1988 von der peruanischen Streetworkerin Frau Lucy Borja Espinoza in Lima gegründet. Seitdem arbeitet ein Team ehrenamtlich und nur mit Hilfe von Spendengeldern mit ca. 100 Kindern, die auf der Straße leben, weil sie Waise sind, die Eltern sie verlassen haben oder sie der Armut und Gewalt in ihren Familien entkommen wollen. Auf der Straße werden die Kinder und Jugendlichen oft kriminell oder sind selber Opfer von Misshandlungen und sexueller Gewalt, oft sogar durch die Polizei.
Die Mitarbeiter von „Generación“ sprechen die Kinder an, versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen und bieten ihnen Hilfe und Schutz in einer Unterkunft an, wo sie zunächst Essen und Kleidung sowie medizinische und psychologische Betreuung erhalten, sich langsam an die Regeln der Gemeinschaft gewöhnen sollen und lernen, respektvoll miteinander umzugehen. Durch viele Gespräche sowie gemeinsame Aktionen, Sport, Musik und Theater gewinnen sie ihr Selbstvertrauen und ihre Würde wieder. „Generación“ unterstützt die Kinder beim Schulbesuch und bei der Suche nach einer altersgerechten Arbeit z.B. in Gärtnereien, mit der sie ihren Lebensunterhalt sichern können. Junge Mütter mit Kindern werden ebenfalls in einem Haus aufgenommen, wo sie in Kinderbetreuung geschult werden oder in Nähkursen lernen Produkte herzustellen, die sie verkaufen können.
2005 wurde ein Haus des Projektes von der Polizei beschlagnahmt und vollkommen ausgeraubt. Die Kinder mussten in einer Lagerhalle auf einem stillgelegten Industriegrundstück untergebracht werden. Nach dem Wechsel der Regierung 2011 wurde das Projekt endlich vom peruanischen Staat als soziale Einrichtung anerkannt und das Haus zurückgegeben. Inzwischen verfügt das Projekt über 4 Anlaufstellen, eine davon in San Bartolo, 60 km südlich von Lima, direkt am Meer.
Der Kontakt zu diesem Projekt wurde 2005 durch die ehemalige Stein-Lehrerin Ria Kurscheidt hergestellt, die mit Lucy Borja die verschiedenen Unterkünfte besuchte und die nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation und das unglaubliche Gemeinschaftsgefühl der betreuten Straßenkinder erleben durfte.
Das Projekt wird seitdem durch zahlreiche Spendenaktionen des „Stein“ unterstützt: Es gibt eine regelmäßig stattfindenden Hilfsprojekte-AG, der Erlös des Schulsponsorenlaufes geht zu einem Drittel nach Peru und Aktionen bei Schulverantaltungen, wie Waffelverkauf und Verkaufsstände mit Selbstgebasteltem. So konnten z.B. für „Generación“ eine Waschmaschine und ein Herd angeschafft und der Kauf von Lebensmitteln für mehrere Monate gesichert werden.
2009 wurde bei einem weiteren Besuch von Ria Kurscheidt in Peru eine engere Partnerschaft zwischen dem Projekt und dem FSG verabredet. 2012 kam Isaac, ein ehemaliges Straßenkind und Botschafter der arbeitenden Kinder in Peru auf Einladung des Vereins Fokus aus Bielefeld, der das Projekt seit vielen Jahren unterstützt, nach Münster und berichtete in den Spanischkursen von seinem Leben und der Unterstützung durch „Generación“. 6 Jahre später, im Februar 2018, erfolgte der Besuch seines Bruders Moisés mit Karla, der Psychologin des Projekts am Stein. Beide brachten den Film „Niños del Mar“ mit, der eindrucksvoll zeigt, wie die Kinder und Jugendlichen von „Generación“ durch Surfen wieder Selbstvertrauen und Zuversicht gewinnen.
Während der Projektwoche zum Thema „Wasser“ am Stein hatten Stein-Schüler die Gelegenheit im Projekt „Generación-surf die Welle“ diesen Film zu sehen, das Projekt kennenzulernen und eigene Erfahrungen rund ums Surfen zu machen und soziale Aktionen zur Unterstützung des Projekts zu realisieren.
Unsere Schülerinnen und Schüler haben zudem die Möglichkeit, im Rahmen des Schüleraustausches mit der Humboldtschule in Lima das Projekt zu besuchen oder können dort nach dem Abitur – im Rahmen des „Weltwärts“ – Projektes des Bundes ein freiwilliges soziales Jahr ableisten, was bereits von einigen Stein-Abiturienten wahrgenommen worden ist.
Durch Wellenreiten weg von der Straße - Besuch vom Straßenkinderhilfsprojekt „Generación“ aus Lima/Peru am FSG
Moisés ist Surflehrer am Strand von San Bartolo, einem Vorort von Lima, lebt dort in einer WG mit einem Freund und spielt ziemlich gut die Zampoña, die peruanische Panflöte. Der 19jährige beeindruckte am vergangenen Donnerstag die Spanischschüler des FSG durch seine offene und selbstbewusste Art. Dass er als Kind auf der Straße lebte und dort seinen Lebensunterhalt verdienen musste, bis er auf „Generación“ traf, merkt man ihm nicht an.
Durch den Besuch des ehemaligen Straßenkindes Moisés Arce und der Psychologin Karla Vera von „Generación“ haben die Schülerinnen und Schüler unserer Schule auf unmittelbare Weise vom Leben der Straßenkinder in Peru und die Arbeit des Hilfsprojekts „Generación“ erfahren, das von Schülern, Lehrern und Eltern des FSG schon seit 12 Jahren unterstützt wird. Ein eindrucksvoller Film, der von den „Niños del Mar“, den ehemaligen Straßenkindern erzählt, die durch Surfen wieder an Lebensmut gewannen, untermalte die Ausführungen von Moisés und Karla.
Moisés berichtete von den prekären und unwürdigen Umständen, unter denen viele Straßenkinder in Peru leben müssen. Er selbst wirkt wie jeder andere Jugendliche, macht Scherze und hat konkrete Pläne für seine Zukunft. Durch die Unterstützung von „Generación“ hat er die Schule beendet und auch das Wellenreiten erlernt, das es ihm heute ermöglicht, als Surflehrer zu arbeiten und selbst sein Geld zum Leben zu verdienen.
Anwesend waren nicht nur Spanischschüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen, sondern auch die Hilfsprojekte-AG von Frau Wessel, die Karla Vera und Moisés stolz die durch fleissigen Verkauf von Waffeln und selbsterstellten Basteleien gesammelte Summe von 300€ überreichen konnte.
Die Lebenserfahrungen von Moisés machen deutlich, dass wir weiterhin mit so viel Elan und Engagement dieses Projekt als Schulgemeinschaft unterstützen sollten.
Weitere Informationen zum sozialen Projekt "Casa Generación".