SchülerInnen der 6e lernen die Shoa aus Kinderaugen kennen
Für die Klasse 6e begann dieser besondere Vormittag nicht wie sonst im Klassenraum mit Unterricht nach Stundenplan, sondern in den Räumen des Ganztages. Dort befassten sich die SchülerInnen mit dem Leben von Thomas Fritta-Haas, genannt Tommy, der noch kein Jahr alt war, als er in das Ghetto Theresienstadt kam und dort fast vier Jahre leben musste. Warum kamen Menschen, die als anders empfunden wurden, zwischen 1933 und 1945 ins Ghetto? Wie fühlt es sich wohl an, von jetzt auf gleich sein Zuhause verlassen zu müssen? Was würde ich mitnehmen? Diese Fragen stellte sich die Lerngruppe. Wie sich das Leben im Ghetto gestaltete, wurde vor allem an den farbenprächtigen und fantasievollen Bildern eines Buches von Bedrich Fritta erarbeitet. Dieses Buch war als Geschenk für seinen Sohn Tommy zum dritten Geburtstag gedacht gewesen. Er wollte ihm damit zeigen, wie wunderbar, geradezu märchenhaft das Leben in Freiheit sein kann, ohne die Entbehrungen des Ghettos. Gemeinsam erschlossen die SchülerInnen aus den Bildern, woran es im Ghetto fehlte und welche Wünsche die Familie Fritta gehegt haben könnte. Sie zeigten sich wach, beeindruckt und besonderes interessiert am weiteren Lebensweg von Tommy-Fritta-Haas. Einen wichtigen Teil der dt. Geschichte aufbereitet zu bekommen und selbst eine historische Quelle, das Kinderbuch „Tommys“, zu untersuchen und daraus eigene Schlüsse zu ziehen, das konnte an diesem Morgen die Kinder der 6e des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums erfahren.